In der Schule haben wir gelernt zu denken. Und das zu tun, was von uns erwartet wird, Bewerbungsschreiben auf Englisch und Kurvendiskussionen. Manchmal wurde sogar wirklich diskutiert. Ich habe gelernt, still zu sitzen und Aufgaben pünktlich abzugeben. Musterschülerin war ich keine, aber ich lernte, wie man in der Masse der Klasse untergehen kann und wie man Paulo Coelho im Bankfach liest. Sogar in kreativen Fächern wie Werken war das Endresultat vorgegeben: Stichwort Ton-Igel. Kein Wunder, dass es den meisten Menschen schwerfällt, außerhalb der bekannten Bahnen zu denken. Auch in der Produktentwicklung ist es nicht immer zielführend, die Kund:innen nach ihren Ideen zu fragen. Henry Ford sagte einmal: „Wenn ich die Leute gefragt hätte, was sie wollen, wären es schnellere Pferde gewesen.” Die KI wird uns nicht vor der kreativen Leere in unseren Köpfen bewahren. Aber vielleicht die gute alte Langeweile? Seit den 1990er Jahren gibt es das Konzept des spielzeugfreien Kindergartens. Ohne vorgegebene Instruktionen durch Pädagog:innen oder industriell gefertigte Spielsachen, beginnen die Kinder den Freiraum selbst zu gestalten. Etwa indem sie mit Decken und Sesseln Höhlen bauen. Freie Zeit ohne Bildschirm und Beschäftigung kann auch die großen Menschen auf neue Gedanken bringen.
Berichte aus aller Welt: Lesen Sie das Südwind-Magazin in Print und Online!
Mit einem Förder-Abo finanzieren Sie den ermäßigten Abo-Tarif und ermöglichen so den Zugang zum Südwind-Magazin für mehr Menschen.
Jedes Förder-Abo ist automatisch ein Kombi-Abo.
Mit einem Solidaritäts-Abo unterstützen Sie unabhängigen Qualitätsjournalismus!
Jedes Soli-Abo ist automatisch ein Kombi-Abo.